TIMM RAUTERT

Dunkelkammer des Todes

Der Fotokünstler Timm Rautert stellt in Dresden aus. Zum ersten Mal werden alle 56 einzelnen Teile seines Konvoluts "Bildanalytische Photographie" präsentiert und in den Horizont einer allgemeineren Kunstgeschichte gerückt. Von Steffen Siegel. Süddeutsche Zeitung, 11.8.2016

Timm Rautert

Timm Rautert

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Täusch uns, Künstler!

Das Dresdner Kupferstichkabinett stellt eine spektakuläre Erwerbung erstmals aus: Timm Rauterts Zyklus: Bildanalytische Photographie. Von Andreas Platthaus. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6.8.2016 – rezensiert in: Perlentaucher LINK

Timm Rautert

Timm Rautert

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Grammatik der Fotografie von Timm Rautert

Dresden (dpa) - Belichtung, Filmrahmen, Vervielfältigung: Das Dresdner Kupferstich-Kabinett präsentiert ab Samstag erstmals Timm Rauterts kompletten Zyklus "Bildanalytische Photographie". Die 65 Unikate umfassende Gruppe gilt als Hauptwerk der deutschen Fotografie der 1960er und 1970er Jahre. Süddeutsche Zeitung, 1.7.2016

Timm Rautert

Timm Rautert

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Und der Anfang ist doch ein Zauber

Der Essener Fotokünstler Timm Rautert ist 70 und zeigt in der Stuttgarter Galerie Parrotta ein neues Projekt über junge Familien. Stuttgarter Nachrichten, 20.10.2011, S. 16

Timm Rautert

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Wir sind Familie

Welches Bild machen wir uns eigentlich von uns selbst? Und wie erleben wir uns selbst als junge Familie? Diese Fragen beschäftigen den Essener Fotografen Timm Rautert in seinem Zyklus „Anfang“. Stuttgarter Nachrichten, 20.10.2011

Timm Rautert

Timm Rautert

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Timm Rautert »Koordinaten«
Koordinaten erlauben die Position eines Punktes innerhalb eines Gradnetzes zu bestimmen. B3 wäre beim Schiffe-Versenken ein solcher Punkt, der durch die Koordinaten B und 3 festgelegt wäre. Koordinaten stehen für ein mathematisch-rationales Bezugssystem, innerhalb dessen jeder x-beliebige Punkt beschreibbar wird. Je mehr Koordinaten hinzutreten, desto präziser wird die Lagebestimmung und desto verworrener wird das Netz, innerhalb dessen sich Intentionen, Wirkungen, Ereignisse verfangen.
Timm Rauterts (*1941) Fotografien sind und hinterfragen zugleich die Koordinaten der Arbeitswelt, innerhalb derer der Künstler auch seinen Beruf und sein eigenes Medium situiert. Mit seiner medienreflexiven Herangehensweise macht er die gängigen Koordinaten des Fotografierens sichtbar, und indem er sichtbar macht, was dazu da ist, verborgen zu wirken, dekonstruiert er die mit der Fotografie verbundene Ästhetik der Transparenz.
Wenn Timm Rautert Arbeitswelten fotografiert, so scheinen sich diese Fotografien zunächst durchaus durch einen hohen Anteil an Transparenz auszuzeichnen. Seine in dieser Ausstellung gezeigten Werkserien Porsche aus den Jahren 1968, 1992 und 2006 zeigen das Porschewerk mit seinen hochspezialisierten Arbeitern und hochtechnologisierten Maschinen. Wo sich das Medium in seiner traditionell dokumentarischen Funktion erfahrbar machen könnte, wird beim Anblick der Fotografien doch deutlich, dass sie in unseren Augen längst der Nostalgie und damit vollkommen anderen, nicht vorhersehbaren Koordinaten unterworfen sind. Dennoch erweist sich die Fotografie dabei als ein Medium, das prädestiniert ist, komplexe Zeit- und Erinnerungsprozesse aufzuzeigen, indem sie fortwährend Monumente eines gewesenen Hier und Jetzt produziert.
Die Darstellung der Realität weiß um die Realität der Darstellung, wenn Timm Rautert in seinen Bildpaaren eine seiner Fotografien aus dem Porschewerk mit der Fotografie eines Werbeplakates verbindet, das einen Skirennfahrer in rasender Geschwindigkeit im alpinen Wettkampf zeigt. Durch die Verknüpfung der Fotografie verkabelter Montagemaschinen des Porschewerkes mit dem Image einer menschlichen Maschine in Hochgeschwindigkeit, von potenzierter Kraft und Unverletzbarkeit, werden die narrative Struktur und die mögliche symbolische Bedeutung des Einzelbildes gebrochen und neue Beutungsmuster scheinen auf. In seiner Pixelstruktur weist sich die Fotografie des Rennfahrers - vollends referentiell - als Bild eines Bildes aus und dabei scheint etwas jenseits der Koordinaten auf, das indifferent bleibt und der Beschreibung trotzt.
Timm Rautert fotografierte nicht nur im künstlerischen, sondern auch im angewandten Feld der Fotografie für zahlreiche internationale Medien und Unternehmen. So arbeitete er in den 1970er Jahren als Fotograf, u.a. für das Zeit-Magazin und Geo. In der Koordinaten-Serie werden Fotografien aus so genannten angewandten Serien mit sogenannten freien verschränkt, und es wird deutlich, dass beides ohnehin schon miteinander verbunden ist.
In seinen künstlerischen Arbeiten zitiert er sich selbst und abstrahiert die dargestellte Situation. Es sind Abbilder von Bildern, Vorstellungen von Vorstellungen, sie referieren auf die Technik und weisen zurück auf das Medium - auf die Fotografie als ein technisches Bild, das stets eine Konstruktion ist.
Timm Rautert studierte bei Otto Steinert an der Essener Folkwang Schule, es folgte fotojournalistische Tätigkeit, begleitet von bildanalytischen Projekten sowie Gemeinschaftsprojekten mit dem Grafiker Otl Aicher. 1993 bis 2007 hatte er eine Professur an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 2008 erhielt er als erster Fotograf den Lovis-Corinth-Preis. Vor wenigen Wochen endete eine umfassende Retrospektive mit dem Titel ‚Wenn wir dich nicht sehen, siehst du uns auch nicht’ im Rheinischen Landesmuseum Bonn.

Timm Rautert

Timm Rautert

Timm Rautert

Timm Rautert »Coordinates«

Coordinates allow the position of a point on a grid to be determined. The point B3 in the game "Battleship" would be determined by the coordinates B and 3. Coordinates stand for a mathematical-rational reference system, within which each x-arbitrary point is described. The more the coordinates are added, the more precise the location of the destination and the more confused the network becomes within whose intentions, effects, and events get caught. Timm Rautert's (*1941) photographs are coordinates and at the same time analyze the coordinates of the working sphere, within which the artist, his occupation and his own medium are situated. With his media reflexive approach he makes the usual coordinates of photographing visible, and by making them visible, what there is to make it look hidden, he deconstructs the aesthetics of transparency which is connected to photography. When Timm Rautert photographs the work world, these photographs seem to distinguish themselves first of all completely through a high share of transparency. His photographs in this exhibition from the series of works of Porsche in the years, 1969, 1992 and 2006 show the Porsche factory with its highly specialized workers and high-technology machinery. Where the medium in his traditional documentary function could make itself tangible, it becomes nevertheless clear at the sight of the photographs that they turned long since nostalgic in our eyes and with that altogether different, not subjected to foreseeable coordinates. Nevertheless the photographs prove at the same time as a medium that is predestined to show complex time processes and memory processes in that they have been continually producing monuments of the here and now. The representation of the reality knows its way around the reality of the representation. We see this when Timm Rautert connects in his coupled images one of his photographs from the Porsche work alongside a photograph of a newspaper showing a ski racer in racing speed in an alpine match. By linking the photograph cabled assembly machinery of the Porsche plant with the image of a human machine at high speed of magnified power and invulnerability, the narrative structure and the possible meaning of the single image is broken and a new interpretive pattern seems to emerge. In his pixel structure shows the photograph of the racer - fully referential - as an image of an image and it seems that something beyond the coordinates shows up, which remains indifferent and defies description. Timm Rautert has photographed not only artistically, but also in the practical field of photography for numerous international media and businesses. He worked in the 1970's as a photographer for Zeit-Magazin and for Geo among others. In the coordinate series are photographs from the so-called practical series with the so-called free intertwined, and it becomes clear that both are already linked. In his artistic works, he quotes himself and abstracts the represented situation. They are images of images, ideas about ideas, they refer to the technique and point back to the medium - of photography as a technical image that is always a construction. Timm Rautert studied under Otto Steinert at the Essener Folkwang school, thereafter he worked as a photographer, as well as with picture-analytic projects and community projects with the artist and graphik designer Otl Aicher. From 1993 to 2007 he held a professorship at the School of Visual Arts in Leipzig. In 2008 he was the first photographer to receive the Lovis Corinth Prize. A few weeks ago, the event held with this comprehensive retrospective ended, entitled "If we can't see you, then you can't see us' in the Rheinisches Landesmuseum Bonn/Germany.

 

Timm Rautert

Wir alle fotografieren! Jeder macht Bilder. Der bildliche Zugriff auf die Wirklichkeit scheint so selbstverständlich und vertraut wie das Sprechen über sie. Neu beim Fotografieren ist die digitale Speicherung der Bilddaten und damit die Sichtbarkeit des Bildes auf einem kleinen Monitor. Wir schauen auf den Monitor, lösen die Kamera aus und begutachten sofort das Ergebnis. In dieser zweiten Phase können wir über Speichern oder Löschen entscheiden. Niemand hält das Bild für die Wirklichkeit, aber jeder glaubt, dass Foto bildet die Wirklichkeit ab. Wenn wir einen guten Freund auf einem Bild sehen, würden wir sagen, dass ist ja Peter, obwohl es nur ein Bild von Peter ist. Wir reagieren so, als ob wir unserem Freund auf der Straße begegnen würden. Doch spätestens wenn wir Peter mit Handschlag begrüssen wollten, würden wir den Unterschied realisieren. Dennoch würde die Freundin von Peter angesichts des Fotos, dieses vielleicht kurz an die Lippen drücken, um damit doch so etwas wie einen sinnlichen Kontakt mit Peter zu erleben. Wie entsteht die Bedeutung fotografischer Bilder? Die Bedeutung der Bilder entsteht in ihrem Gebrauch. Wir sprechen von Reportage - , Dokumentation - , Mode - , Porträt - , Sach - , Straßen - oder auch Familienfotografie etc. Wir kategorisieren, obwohl wir wissen, dass erst der Gebrauch der Fotografie, die Kontexte, in denen Fotografien verwendet wird, ihnen Bedeutung verleiht. Zwar haben sich für die einzelnen Kategorien bestimmte Bildkonzepte als sinnvoll erwiesen, so dass sie als Stilelemente schon Gewohnheit geworden sind, doch bleiben es Gewohnheiten, die immer auch zur Disposition stehen. Timm Rautert hat in Essen bei Otto Steinert studiert und ist auf diese Weise mit der 'Subjektiven Fotografie' vertraut. Die Verantwortung des Autors und die Freiheit im Umgang mit den gestalterischen Möglichkeiten der Fotografie stehen am Beginn seiner Arbeit. Schon in siebziger Jahren hat er damit begonnen, die Bedeutung der Bilder über die fotografische Praxis zu analysieren. Er experimentierte mit den Mitteln der Fotografie, um die zum Inhalt des Begriffs 'Fotografie' gewordenen Konventionen und deren Folgen transparent zu machen. Fotografieren und das Präsentieren der Bilder in kalkulierten Kontexten, zeigten Möglichkeiten auf, Bilder mit Bildern zu interpretieren. Es entstanden Serien von Bildern, um über den Vergleich der Bilder ihre Dimensionen auszuloten.

Aus dem Nebeneinander zweier Bilder kann der Betrachter durch Interpretation gleichsam ein drittes - vorgestelltes - Bild ableiten. So werden beim Vergleich zweier Bilder, die Ähnliches darstellen, die Unterschiede bedeutsam und die kann nur ein Betrachter wahrnehmen. Nicht zuletzt vom Betrachter hängt es ab, was als Bedeutung relevant wird. Das Fotografieren und die Präsentation der Bilder konzipierte Rautert so, dass die Bedingungen und die Konzeption der Bilder nachvollziehbar waren. Diese Praxis der Fotografie haben wir damals 'Bildanalytische Fotografie' genannt. Die diesen Überlegungen zugrunde liegende Skepsis der Fotografie gegenüber begleitet Timm Rautert bis heute. In den bildanalytischen Arbeiten zeigte sich, dass das Bildermachen schon wesentliche Kriterien für die Bedeutung der Fotografie vorgibt. Der Fotograf als Initiator, sein Standort gegenüber dem Sujet und die Bedingungen der Kamera, des Filmmaterials etc. spielen dabei eine Rolle. Im Rahmen einer Semesteraufgabe hat Rautert 1968 in den Porschewerken in Zuffenhausen fotografiert. Es sind Dokumente zur Arbeit in einer – zeitgenössisch - modernen Fabrik. Für die Dokumentation war Schwarweißfotografie selbstverständlich, um der 'Wirklichkeit' ein wenig näher zu sein. Es wurde eine nüchterne Bestandsaufnahme dessen, was produktive Wirtschaft damals auszeichnete.

Rautert hat 1995 noch einmal dort fotografiert, dieses mal in Farbe und schließlich 2006 ebenfalls in Farbe in Leipzig die Produktion des Chayenne. Dieser Streifzug durch die Welt der Arbeit ist inzwischen ein Stück Geschichte geworden und könnte unter soziologischen, ökonomischen oder historischen Aspekten Grundlage einer Diskussion der Veränderungen in der Arbeitswelt dienen.

Wir beobachten und vergleichen Dinge miteinander, suchen Ähnlichkeiten, um Unterschiede zu konstatieren und Schlüsse zu ziehen. Oder wir vergleichen Darstellungen von Ereignissen, Situationen, Menschen miteinander und interpretieren das, was wir als Unterschied wahrnehmen. Aus der Serie Koordinaten: Koordinate 1, 1995 „Porsche und Skifahrer“. Zwei Fotografien zu einem Bild montiert. Ein Farbfoto um 90 Grad im Uhrzeigersinn gedreht, so dass aus dem Querformat ein Hochformat wird und daneben ein Schwarzweißfoto, die Reproduktion des Bildes eines Skifahrers, ursprünglich publiziert in einer Zeitung, wie am typischen Druckraster zu erkennen ist. Allein die unmittelbare Nachbarschaft der Bilder verführt uns, nach einer Bedeutung zu suchen. Da nicht sofort eine plausible Interpretation gelingt, entsteht eine Phase der Indifferenz, in der auch die Interpretation der einzelnen Bilder neutralisiert wird.

Unsere Aufmerksamkeit gilt ganz und gar dem Bildobjekt, dem, was wir wahrnehmen. Diese Phase konzentrierter Aufmerksamkeit hat Momente des Kontemplativen. Ein Zustand der Abwesenheit dessen, was wir als Bedeutung interpretieren würden. Das Fehlen von Sinn bei sinnlicher Präsenz des Wahrnehmungsgegenstandes lässt sich als eine Form ästhetischer Praxis beschreiben. Die Ästhetik des Kontemplativen, so der Philosoph Martin Seel, versetzt uns in die Lage, durch momentane Ausblendung der Bedeutung, etwas über die Entstehung von Bedeutung zu erfahren. Denn offensichtlich hängt das, was wir Bedeutung nennen von uns ab. Die Fotos werden auf ihren eigentlichen Wirklichkeitsbezug reduziert. Hier zwei Figurationen, die zur Bezeichnung dessen dienen, was vor der Kamera existiert hat, als die Aufnahmen gemacht wurden. Im Augenblick unserer Aufmerksamkeit blenden wir aus, was an Bedeutung möglich ist und konzentrieren uns auf das, was wir Wahrnehmen. Wir nehmen dabei wahr, dass wir wahrnehmen. Die Konzentration richtet sich ganz auf die gegenwärtige Situation.

Der kontemplativ orientierten Ästhetik genügt diese Konstellation. Sie schafft keine neuen Formen der Gestaltung wie die korresponsive Einstellung.

Timm Rautert gibt uns die Möglichkeit eine weitere ästhetische Einstellung zu testen. In dem Bildkomplex 'Koordinate 5' von 1997 präsentiert er auf der linken Seite einen Ausschnitt aus der Buchstabencodierung des Genoms und auf der rechten Seite den Kopf eines vermummten Terroristen, wiederum als Reproduktion eines vorher gedruckten Fotos. Auch hier ist Bedeutung aus der gegebenen Konstellation der Bilder nicht schlüssig abzuleiten. Man kann von einer Sinnblockade sprechen. Doch konzentriert auf das, was wir wahrnehmen, fällt auf, dass das Druckraster und die regelmäßige Anordnung der Buchstaben zwar unterschiedliche jedoch ähnliche Muster bilden, die offensichtlich eine Verbindung zwischen den beiden Bildern möglich macht. Das Muster, das beide Muster verbindet, projizieren wir ins Bild. Martin Seel spricht von der Ästhetik der Imagination und für ihn ist es selbstverständlich, dass wir solche Muster aus dem Umgang mit der Kunst erlernen.

Nehmen wir ein drittes Beispiel hinzu: Die Reihe von Porträts (2000) fotografiert in einer Börse. Auffallend wiederum das grobe Raster, das in diesem Fall die Spuren eines Inkjet Drucks sind. Allerdings sind mehrere Schritte notwendig gewesen, um eine solche Präsenz der Punkte zu erreichen. Die ursprünglichen Fotografien wurden auf vergrößert. Dann hat Rautert Teile der Vergrößerung wieder fotografiert und vergrößert. Wie schon beim gedruckten Foto so wird auch hier deutlich, dass fotografische Bilder aus kleinsten Partikeln zusammengesetzt sind. So wie auch Fotos gerastert werden,um sie zu drucken. In der Regel bemerken wir diesen Zustand nicht und die meisten Menschen würden diesen sichtbaren Zustand als fehlerhaft ansehen. Doch in der Kunst finden wir gerade am Ende des 19. Jahrhunderts verschiedene Experimente, Bilder zu malen, denen man ansieht. wie sie entstanden sind, nämlich aus lauter kleinen Flecken oder Punkten. Georges Seurat hat sein Verfahren so exakt durchgeführt, dass er vorher überlegt hat, wie viele Punkte in welchen Farben an welcher Stelle im Bild erscheinen sollten. Der Impressionismus hatte durch ihn eine kalkulierbare Form bekommen: den Pointillismus. Die digitale Datenspeicherung beschert uns ebenfalls die so genannten Pixel als bedeutungslose Partikel. In den sechziger Jahren hat die Op-Art Varianten solcher Muster entwickelt, die aus gleichen Elementen bestehend, in unterschiedlichen Anordnungen sich über die Bildflächen ausbreiten. Wir interpretieren Bilder mit Bildern, organisieren mit ästhetischen Muster unterschiedliche Gegenstandsbereiche. Wenn das Fotografieren im Wortsinn Reflexion der Wirklichkeit ist, dann sind die Montagen von Timm Rautert die Reflexion der Beziehung der Fotografie zur Wirklichkeit. Das scheint in Widerspruch zu dem Moment zu stehen, den wir als bedeutungslos aber ästhetisch als Einheit erleben. Doch: das Ästhetische ist kein dauerhafter Zustand und schon gar nicht eine Eigenschaft der Dinge, die wir betrachten. Das Ästhetische ist Produkt einer konkreten Beziehung von Mensch und Objekt, von Wahrnehmenden und Wahrgenommenem. Diese Beziehung wird unterbrochen in dem Moment, wenn ich als Betrachter auf das Bezug nehme, was ich gerade wahrgenommen habe. Was ich nicht sehe, aber mir vorstellen kann, ist das komplexe System von Beziehungen der Bilder untereinander: Ein Foto eines aus der Zeitung gedruckten Fotos, das von einem Fotografen an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt gemacht worden ist, um zu zeigen, was ihn veranlasst hat, ein Foto zu machen, dessen Bedeutung wir erzeugen werden. Manfred Schmalriede, Neulingen, den 12.06.09.

Timm Rautert

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Timm Rautert

Wahrheitswerte

Warhol im Kopf, die Bundesrepublik im Blick: Der Fotograf Timm Rautert ist der Archivar der sozialliberalen Jahre. Große Retrospektive in Regensburg!

TAZ - Die Tageszeitung, 20.08.2009

Timm Rautert

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Timm Rautert und seine Welt-Bilder

NRZ - Neue Ruhr Zeitung, 22.03.2009

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Timm Rautert

Mit Fotografie die Welt verändern

Das Rheinische Landesmuseum würdigt Timm Rautert mit einer hervoragenden Retrospektive

General Anzeiger Bonn, 12.02.2009

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Timm Rauter

Im Spiegel löst der Fotograf sich auf

Timm Rautert hat den Lovis Corinth-Preis und dazu eine Retrospektive in Regensburg erhalten. Sie wird zu einem Spaziergang durch die Zeitgeschichte.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.08.2008

Timm Rautert

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Timm Rautert

Bilder und was sie wirklich sind

"Die Grammatik des Sehens": Timm Rauterts eindrucksvolle Fotografien im Sprengel Museum

Hannoversche Allgemeine Zeitung, 23.11.2007

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Bildsucher: Timm Rauterts Fotos in Hannover

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.10.2007

Timm Rautert

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Timm Rautert

Der Rastlose Rollenwechsler

Art - Das Kunstmagazin, Januar 2007

 

 

Timm Rautert. Gehäuse des Unsichtbaren.

Timm Rauterts Fotografien der dritten Industriellen Revolution

Von Hartmut Böhme in: Katalog des Ruhrland-Museums Essen, 1992.

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